In unserer Entwicklungswerkstatt entstehen neue Konzepte und Modelle, die über Jahrzehnte hinweg schlüssig und wirksam sind.
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Zentrale Säule des isb ist das Angebot von Weiterbildungen als Akademie und Professionalisierungsinstitut.
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Dafür stehe ich:
"Thorsten Veith auf einen Espresso mit Marc Minor"
isb Leiter Thorsten Veith und Marc Minor sprechen bei einem Espresso über Kulturentwicklung, eigene Erfahrungen, Sozialromantik und warum Marc das Wort Team nicht mehr hören kann.
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"Wissenswertes über Marc Minor"
Seit 2005 | Lehrtrainer am isb Wiesloch |
Seit 2000 | Master am isb Wiesloch |
Seit 1995 | Leiter der Marc Minor Group - Institut für systemische Kulturentwicklung |
Manager im Dialog – Coaching-Fälle aus der Praxis, Redline Verlag 2002
Mitautor ‚Coaching-Tools’ – Praxishandbuch Coaching (4. Auflage März 2006)
Regelmäßige Veröffentlichungen in der Wirtschaftswoche, Handelsblatt, managerSeminare u.a.
BWL-Studium, Diplom-Kaufmann |
Spirit Link, LEONI AG, LOEWE, Elektrobit Automotive GmbH, SENV1ON GmbH, DAK Gesundheit, Metronic GmbH, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH, Nürnberg Messe GmbH, Eberspächer, Continental, Datev, Hessischer Rundfunk, ZDF, Kapp Werkzeugmaschinen, GfK, Siemens, Spirit Link, Stilbezirk, Gernbotschaft
„Früher war mir wichtig die Teilnehmer möglichst zu begeistern. Heute bereichert es mich, wenn ich sehe, dass die Einzelnen für sich einen Schritt weitergekommen sind. Das hat manchmal, aber nicht immer mit Begeisterung zu tun - manchmal auch mit Betroffenheit. Dann habe ich den Eindruck, meine Arbeit gut gemacht zu haben. Und ich habe diebische Freude, wenn ich merke, dass Jemand etwas von hier aus dem Curriculum eins zu eins in seiner Welt umsetzen kann und wird, etwa nach einer Beratung!"
Marc Minor ist leidenschaftlicher Unternehmer, Gründer und Geschäftsführer der Marc Minor Group, Ehemann und Vater von vier Kindern. Er ist Master am isb und seit vielen Jahren auch Lehrtrainer. Außerdem spielt er leidenschaftlich Tennis, manchmal mit Bernd Schmid. Und er hat einmal Joghurt verkauft.
Laura Sobez hat im Interview mit Marc über für ihn Wesentliches und wichtige Stationen gesprochen.
Ach echt jetzt? Das ist Deine erste Frage? Ach Du liebes bisschen!
Fragt man Marc nach seiner Lebensplanung, so findet man hier keinen klar vorgezeichneten Weg. Dass er studieren will, ist ihm klar, was jedoch, unklar. Es gibt damals für ihn nicht „das" eine Interesse, und letztlich, vielleicht auch durch die elterliche Prägung, wie er selbst sagt, studiert er BWL, absolviert „artig und solide" die Prüfungen und wird Diplomkaufmann.
„Das war Lernen auf Vorrat, also inhaltlich wie didaktisch überhaupt nicht das, was ich selbst heute vertreten würde – wie Fremdkörper, die sich nie mit mir verbunden haben. Also für mich überhaupt nicht das richtige, ich habe da nur so durchfunktioniert. Ich kann heute wirklich rückblickend sagen: Im Studium habe ich nichts gelernt. 4 Jahre lernen auf Vorrat war Lernen für die Müllhalde"
Marc nutzt stattdessen die Freiräume, die das Studium ihm bietet: Er hat unterschiedliche Jobs, darunter auch für verschiedene Marktforschungsinstitute, arbeitet journalistisch, sogar als Chefredakteur von Audimax, der größten deutschen Hochschulzeitschrift sowie als Radiomoderator. Und er spielt schon damals leidenschaftlich Tennis, reist als Trainer durch die Welt.
Richtung Ende des Studiums, als Marc dann auch über einige Kommilitonen den möglichen vorgezeichneten Weg sieht, entscheidet er für sich, nicht den klassischen Weg einzuschlagen. Er nimmt sich ein Jahr Zeit, um verschiedene Wege auszuprobieren.
„Das ist etwas, das ich anderen heute auch empfehlen würde: Über das Tun sich dem anzunähern, was zu Dir passt und was Dein Ding ist. Das war und ist noch ein guter Modus für mich"
„Absolut, ja! Und meine erste berufliche bedeutende Welle war die Wende und der Joghurt"
Die Antwort kommt prompt: „Im „Zentrum Warenhaus" brauchen wir dringend Joghurt".
Nach einigen Anrufen in Molkereien in Bayern ist Marc mit seinem Partner wenige Tage darauf mit einem gemieteten Transporter voller Joghurt wieder auf dem Weg in die DDR, der erste unternehmerische Schritt ist getan und es beeindruckt ihn, dort die Menschen mit Einkaufswägen voller Joghurt zur Kasse gehen zu sehen. Die Lieferung ist innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.
Daraus wird Marcs erstes großes Geschäft. LKWs mit Jughort rollen nach Osten und studentische Mitarbeiter machen den Vertrieb.
„Ich fand diese Zeit cool. Gleichzeitig hab ich mich immer ein bisschen geschämt, mit meinem Studium dann Joghurtverkäufer zu sein. Von Unternehmern aber habe ich viel Zuspruch erfahren. Heute verstehe ich das, denn wir bewiesen Gespür für den Markt, Tatendrang, Umsetzungsfähigkeit und vieles mehr."
„Mein ganzes Leben lief eigentlich immer über persönliche Beziehungen, ich habe Menschen kennengelernt und über eine Begeisterung für das, was sie tun, habe ich für mich die nächsten Schritte gefunden"
Trotz des Erfolges merkt Marc, dass Joghurt verkaufen nicht auf Dauer das Richtige für ihn sein kann, er ist auf der Suche nach Sinn und dem Gefühl von Wirksamkeit. Über seine Tätigkeit fürs Radio steigt er bei 4-Tage-Trainings zur Strategieentwicklung als Assistent, später dann als Trainer mit ein. Diese sind für die damalige Zeit innovativ, sollen doch die Teilnehmer nach kurzen Inputs immer wieder schweigend über gute Strategiefragen räsonieren.
Marc beschreibt diese Zeit als „So geht's" Trainings, die im ersten Moment Begeisterung hervorrufen, aber nicht nachhaltig Veränderung anstoßen. Genau diese nachhaltige Veränderung und Wirksamkeit kristallisiert sich aber als das heraus, was Marc sich professionell wünscht.
Begleitet von diesem Wunsch trifft Marc auf das isb.
Eigentlich möchte Marc als Journalist etwas über das isb schreiben und einfach mal drei Tage reinschnuppern, was hier so passiert. Das tut er dann auch und hospitiert in einem Baustein.
„Ich war völlig verzweifelt, aus diesen drei Tagen einen Artikel zu schreiben!", erzählt er. Was Marc für sich aber direkt spürt, ist die besondere Qualität der am isb gelehrten Art zu arbeiten, der gelebten Kultur. Das gefällt ihm und macht ihm Lust auf mehr.
„Und heute kann ich sagen, dass dieses erste Gefühl sich für mich nun schon seit über 25 Jahren erhalten hat. Hinzu gekommen ist über die Jahre eine große Verbundenheit mit den Inhalten und Menschen."
Marc meldet sich für die Ausbildung am isb an, saugt die Inhalte auf, nimmt als Selbstzahler alles mit, was geboten wird. Oft ist er der Jüngste. Irgendwann fragt Bernd ihn in der Pause auf seine direkte Art: „Marc, warum kreuzt Du eigentlich immer wieder auf hier? Du kannst und machst das doch schon! Was willst Du hier?"
Neben den Inhalten ist für Marc das isb ganz stark professionelle Heimat, etwas, das heute über die Netzwerkarbeit bewusst unterstützt wird, weil es vielen Alumni so geht. Damals ist das noch eher ein intuitives Gefühl. Marc kommt nicht wegen der Inhalte immer wieder, sondern wegen der gelebten Kultur, wegen der Verbundenheit.
Parallel zu seinem Weg am isb baut Marc sein eigenes Unternehmen auf, das bis heute wächst und erfolgreich am Markt ist. Seine Herzensthemen sind hier die Kulturentwicklung, gerne von „oben nach unten" über alle Hierarchiestufen und damit verbunden Führung, Verantwortung, Rollenkompetenz und das Herstellen gemeinsamer Wirklichkeiten.
„Man bewirbt sich ja nicht am isb. So war es dann auch bei mir. Eines Tages bei einer Veranstaltung, bei der mehrere Lehrtrainer mit anwesend waren, kam Bernd auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich das machen möchte. So war das! Na klar, da war ich geschmeichelt. Und: Innerlich habe ich gleichzeitig alles andere als Hurra geschrien. Mein Respekt vor der Aufgabe war ziemlich groß."
Am Tag vor seinem ersten Baustein sitzt Marc allein oben im Seminarraum, erzählt er, in der Erwartung, nun komme die große Aufregung. Die kommt aber nicht. Stattdessen wird er ganz ruhig und spürt für sich völlig klar:
„Jawohl, hier ist mein Platz, hier gehöre ich hin! Ich hatte regelrecht Gänsehaut."
Und so ist auch sein erstes Seminar wie er auf seine ihm eigene Art sagt „einfach cool", die Teilnehmer haben Spaß, die Dynamik ist gut und das Lernen geht leicht: So soll es sein, meint Marc, und das ist auch heute noch sein Anspruch. Einen guten Rat bekommt Marc von Irmina Zunker im Vorfeld, nachdem sie zuvor 40 Minuten geduldig und aufmerksam seinem Konzept für seinen ersten Baustein gelauscht hat: „Marc, die sollen lernen. Nicht Du musst denen zeigen, dass du gut bist." Den Fokus bei den Teilnehmern haben, nicht bei sich selbst. Das ist ihm heute noch wichtig.
„Eine Herausforderung in der Rolle des Lehrtrainers ist es, Inhalte über viele Jahre hinweg immer wieder aufs Neue mit Leben zu füllen. Und ich merke sofort: Wenn ich das auch nur einmal kurz vergesse, ein bisschen lausig bin, das wird sofort spürbar für mich an der Qualität meiner Arbeit."
„Eine wichtige Steuerung in jeder Sekunde ist aus meiner Wahrnehmung: Wie können die Teilnehmer genau jetzt am meisten lernen? Das heißt, ich improvisiere viel und lehre in offenen Formaten, gleichzeitig bin ich immer nah dran an dem, was gerade geschieht und passe meine Didaktik daran an."
Typisch für Marc ist ein leichtes, humorvolles, wie er selbst sagt „freches" Lernen, das gleichzeitig viel Ernsthaftigkeit und Wesentliches mit transportiert. Da kann es schon einmal passieren, dass im einen Moment geweint und im nächsten gelacht wird. Und das ist gut so!
Inhaltlich brennt Marc für den Transfer zwischen Weiterbildung und Alltag, die Wirksamkeit des Gelernten und das Weiterlernen in verschiedenen Welten. Aus seinem eigenen Unternehmen schöpft er aus einer Vielzahl an Beispielen, wie die „Wieslocher Themen" wie er sie nennt in der Praxis zum Leben kommen. Diese gibt er als Lehrtrainer gerne an die Hand. Seine Teilnehmer kennen Momente, in denen er mitten im Curriculum mal kurz „freezt" und ein Praxisbeispiel oder eine Didaktikidee zum gerade Besprochenen einstreut.
Fragt man rundum, verbinden die meisten mit Marc eine besondere Sprache, sowohl in seiner ruhigen Art zu sprechen als ebenso in der Wahl der Worte selbst. Er kreiert Sprache und Begriffe, gibt so Dingen einen Namen und macht sie greifbar. Er selbst sieht sich so gar nicht, erzählt er mir, freut sich aber über diese Rückmeldungen sehr.
Marc nutzt und schätzt natürlich viele isb Modelle. Das Kultur-Begegnungs-Modell ist ihm besonders wichtig, er nennt es sein „Heavy Weight". Dahinter liegt für ihn eine ganze Lehre vom Abgleich, der Begegnung und der Gestaltung von Wirklichkeiten, die er in all seine Lebensbühnen mit hineinträgt und er sieht es als Nadelöhr für viele andere Modelle. Warum es ihm wichtig ist? Zu oft leben Menschen auf unterschiedlichen Planeten ohne es zu merken. Hochwertige Wirklichkeitsabgleiche und das Erzeugen einer Gemeinschaftswirklichkeit sind für Marc zentrale Elemente, um wie er sagt "die Welt ein Stück besser zu machen".
Die Welt wäre ein Stück weiter, wenn Berater, Führungskräfte oder auch Eltern mehr zu „Stammesforschern" würden, die erst einmal Planetenarbeit betrieben, um die Welt des anderen verstehen. Zu oft wird gesendet und getextet ohne sicherzustellen, ob man auf einem Planeten ist, und wie die eigenen Botschaften überhaupt ankommen.
Wenn Marc über Kulturbegegnung spricht, merkt man, wieviel ihm dieses Thema bedeutet und dass er stundenlang darüber sprechen könnte!
„Ich habe auch heute noch immer wieder die Momente mich zu fragen: „Bin ich gut genug? Reicht das, was ich zu geben habe?" Vermutlich braucht es das genau auch, um eben gut und lebendig zu wirken! Aber wenn man es gerade hat, kann man drauf verzichten (lacht)"
„Jede Neurose ist ein unerlöstes Talent" hat Bernd Schmid einmal gesagt. Und so haben auch Marcs Fähigkeit, mit Atmosphären und Stimmungen zu arbeiten sowie seine Feinfühligkeit für ihn die andere Dimension, dass er sensibel auf Stimmungen reagiert und selbst oft zwischen verschiedenen Atmosphären pendelt.
„Wir sind die Regisseure unseres Kopfkinos! Und wenn dasselbe Leben am Mittwoch schön und sonnig war, wie kann es dann am Freitag düster geworden sein, ohne dass sich etwas Gravierendes verändert hat? Wir selbst sind es eben, die Wahrnehmung und Wirklichkeit mitbestimmen. Diese Perspektive immer wieder in den Blick zu nehmen, den Film auch mal bewusst anzuhalten, das ist seit Jahren eine Konstante. Darin übe ich mich immer wieder aufs Neue."
Marcs richtungsweisende Konstanten sind viel Perspektiven und Blicke auf die Welt. Daneben spielt er seit vielen, vielen Jahren Tennis mit großer Leidenschaft. Fragt man ihn nach Hobbies, beginnt er von seinen vier heranwachsenden Kindern zu erzählen, mit denen er viel und gerne seine Zeit verbringt, viel lacht, viel lebt. Beim Erzählen strahlt er und man sieht vielleicht ein bisschen das Kind in ihm durchscheinen und kann sich gut vorstellen, wie diese Stunden Zuhause manchmal aussehen!
Eine der wichtigsten Konstanten in seinem Leben ist und bleibt für Marc die Beziehung zu seiner Frau Birgit. Mit ihr gemeinsam ist er sich wie er sagt „nicht einfach genug", sondern seit vielen Jahren richten die beiden sich an Themen gemeinsam aus, tauschen sich aus zu allem, was sie bewegt und wachsen gemeinsam, auch beruflich.
„Kennst Du das? Diese kleinen Momente und Interventionen, die sich einspeichern, in denen man spürt, das trifft das Wesentliche? Beraten ist mir eine Herzenssache. Wenn dabei ein solcher Moment entsteht, auch im Plenum in einer Gruppe, das ist schon jedes Mal etwas Besonderes. Das spüren dann alle Beteiligten"
„Meine mütterliche Prägung ist ganz klar: Ich liebe Grünkohl mit Pinkel! Das liebe ich einfach. So ist das. Manchmal schickt sie mir das sogar in einem Paket."
Auf Marcs Nachttisch liegen öfter mal 10 Fachbücher gleichzeitig. Manchmal liegen die dann da auch einfach eine Weile, dann liest er wieder viel auf einmal. Aktuell interessiert er sich für die Entwicklungen der digitalen Welt. Was er mag: Dasselbe Buch gleichzeitig hören und lesen.
Und Marc kocht gerne, da probiert er, ganz Marc eben, immer etwas Neues, nie ganz nach Rezept, aber eben auch nicht ganz ohne. Das passt zu ihm.
Vielen, vielen Dank, lieber Marc, für das schöne und offene Gespräch mit Dir in der Wieslocher Herbstsonne. Es hat mir viel Spaß gemacht!
Begeistert Brücken bauen
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