In unserer Entwicklungswerkstatt entstehen neue Konzepte und Modelle, die über Jahrzehnte hinweg schlüssig und wirksam sind.
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Lernen als Prozess geht auch nach der Ausbildung weiter. Deshalb agieren wir als Netzwerkorganisation.
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Zentrale Säule des isb ist das Angebot von Weiterbildungen als Akademie und Professionalisierungsinstitut.
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„All unser Tun ist auf Sinn ausgerichtet.“
– Friedrich Weinreb
Thorsten Veith "auf einen Espresso mit Wolfram Jokisch"
Thorsten Veith und Wolfram Jokisch sprechen "auf einen Espresso" über Genius-Arbeit, Coaching und den Menschen im Zentrum der Betrachtung.
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Wissenswertes über Wolfram Jokisch
Autor der „Sinnierkarten“ – jeweils 100 Fragen und Impulse zu Themen wie Leben, Beruf, Beziehung, Geniusarbeit, Führung und Gesundheit (siehe dazu www.sinnieren.de).
Allianz AG Stuttgart/Hamburg/Frankfurt/München, Commerzbank Frankfurt, stabilo international, Hersbruck, Lufthansa Cargo Frankfurt, eagle-burgmann AG Wolfratshausen, Audi Siemens AG München, Cemex AG Berlin, Staatliche Führungsakademie Landshut, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung. Landwirtschaft und Forsten, München, Caritas-Verband München-Freising und Passau, Arbeitsgemeinschaft Evang. Erwachsenenbildung (AEEB) Bayern, Erzdiözesen München-Freising, Passau, Regensburg und Augsburg; Evang. Kirche von Hessen und Nassau
„Es gibt Menschen, die mich fragen, ob es mir nicht langweilig wird, seit über 20 Jahren immer dasselbe zu tun. Das ist es nicht! Es sind immer andere Menschen. Und es geht um ihre Entwicklung. Bei den Menschen schlägt mein Herz und dort ist immer mein Fokus. In diesem Sinne bin ich Seelsorger."
Wolfram ist Lehrtrainer am isb. Er ist Coach, Gründer eines Shiatsu-Zentrums, Berater, Theologe und nicht zuletzt Ehemann und Vater - Mann. Er arbeitet in unterschiedlichsten Kontexten gerne mit Aufstellungen. Aktuell widmet er seine Kraft im Besonderen der „Männerarbeit" und „Männerrettung". Sein Genius ist "Himmel und Erde zu verbinden".
Wir haben im Interview mit Wolfram über für ihn Wesentliches und wichtige Stationen gesprochen.
Lieber Wolfram, wie war Dein professioneller Weg?
Und wie bist Du ans isb gekommen?
Was bedeutet es für Dich, Lehrtrainer zu sein?
Und was zeichnet Dich als Lehrtrainer aus, was ist „typisch" für Dich?
Was sind Deine Herzensthemen und Modelle bei Deiner Arbeit hier?
Gibt es ein Schlüsselerlebnis für Dich hier am isb?
Gibt es Konstanten in Deinem Leben? Etwas, das Dich begleitet?
Hast Du ein Lernfeld?
Und sonst? Dein Lieblingsbuch?
"Typisch Wolfram!" Stimmen aus den Reihen des isb
Stöbern bei Wolfram Jokisch
Zuerst erzählt Wolfram mir, er sei kein Erzähler. Dann erzählt er doch. Und sehr schön.
Wolfram studierte „ordentlich" Theologie, 12 Semester lang, und dachte, er werde Pfarrer. Die Vorstellung für diesen Beruf hat er aus der eigenen Erfahrung eines jungen Pfarrers, dessen Arbeit mit den Menschen ihn anspricht und begeistert. Im Studium merkt er schnell, dass dieses wenig mit dem zu tun hat, was er sich darunter vorstellte. Schriftgelehrter will er nicht werden, das weiß er sofort, aber angefangen ist angefangen: Also absolviert er die vollen sechs Studienjahre, lernt Griechisch und Hebräisch. Letzteres liebt er noch heute. Die Universität ist damals im Kontext der 1968er Jahre sehr demokratisch und offen, erzählt er, mit vielen Möglichkeiten zur Mitgestaltung. Wolfram arbeitet stark mit in der Hochschuldidaktik und weiß für sich bald ganz klar: „Ich will in die Erwachsenenbildung".
Mit einigen Kommilitonen aus der Theologie studiert er parallel noch Pädagogik, ein Jahr später beginnt er außerdem noch halbtags zu arbeiten. Beim bayerischen Mütterdienst in der Frauenarbeit. Eine Stelle die heute kaum mehr von einem Mann besetzt werden könnte. Für Wolfram eine prägende Zeit.
„So kam ich in die Erwachsenenbildung und bin da auch geblieben."
Nach dem Studium wird Wolfram in Nürnberg Leiter des Bildungswerkes. Diese Stelle hat er für 18 Jahre inne, bis er sich 1998 mit Beginn der Arbeit am isb selbständig macht. Für Wolfram ist bis heute ein zentraler Leitgedanke das gemeinsame voneinander Lernen:
Du kannst immer das, was Du selbst gerade lernst, anbieten und mit den Teilnehmern gemeinsam daran wachsen. Das ist für beide Seiten bereichernd und das eigene Lernen hört ohnehin nie auf.
1981 begegnet Wolfram Bernd Schmid zum ersten mal - im Einführungskurs "Transaktionsanalyse" in Bensheim. Fünf Jahre später beginnt er seine siebenjährige TA Ausbildung bei Bernd in Wiesloch. Wolfram selbst sagt dazu:
"Viel gelernt, Neurosen entdeckt". Angesprochen hat ihn schon damals der Satz von Bernd:
Es geht ja nicht darum, die Neurosen loszuwerden, sondern aus ihnen einen Charakter zu machen.
Nach der Ausbildung fällt Wolfram durch die Prüfung. Das ist etwas ganz Neues für ihn. Er wiederholt sie nach einem weiteren Jahr. 1998 dann spricht Bernd ihn an und fragt ihn, ob er für ihn die Selbsterfahrungen übernehmen möchte. Im selben Jahr startet er mit dem Curriculum Coaching- und Teamentwicklung gemeinsam mit Andreas Kannicht, Cornelia von Velasco und Dörthe Verres. Als Vierergespann geben sie dem Curriculum ihre ganz eigene Note und beschließen schon damals: Wir hören irgendwann alle gemeinsam auf!
Ich habe gelernt, dass es überhaupt nicht darum ging, sich mit den anderen ganz genau abzusprechen. Wir vier Lehrtrainer trafen uns, um uns voneinander von dem zu erzählen, was uns ausmacht. Wichtig war, uns darin gegenseitig zu sehen, zu respektieren und zu würdigen. Danach lief es. Und tut es bis heute.
Lachend blickt Wolfram zurück, wie ungewohnt es für ihn am Anfang war, am isb die Welten so verbunden zu erleben und nach dem Curriculum noch am Essenstisch gemeinsam zu sitzen. Für ein Einzelkind und einen eher introvertierten Menschen auch auf dieser Ebene eine neue Herausforderung!
Jeder braucht eine berufsbezogene Beheimatung. Für mich ist das isb eine solche professionelle Heimat geworden und es ist nach wie vor etwas Besonderes, vielleicht auch ein bisschen, weil man sich hier als Lehrtrainer nicht bewerben kann, sondern gefragt wird. Als Lehrtrainer trage ich selbst mit zu dieser Kultur bei. Das ist mir sehr wichtig. Aber sie nährt mich auch. Und ich konnte hier immer das tun, wofür ich meine, in der Welt zu sein: Menschen dabei begleiten herauszufinden, wer sie sind. Auch wenn sie es vielleicht manchmal selbst noch nicht wissen.
Menschen in Curricula und Selbsterfahrungen einzuladen, das zu entdecken, ist für mich wesentlicher Sinn meiner Arbeit als Lehrtrainer.
Weil für ihn die Persönlichkeit und der Mensch im Zentrum stehen, passt das Curriculum Coaching und Teamentwicklung am besten zu Wolfram. Dieses wird er 2018 noch einmal als Lehrtrainer mit gestalten. Dann endet für ihn diese Rolle hier, dem isb und den Teilnehmern bleibt er über seine Selbsterfahrungen verbunden, die er auch weiterhin anbieten wird.
„Ich frage eigentlich nie nach Erwartungen. Ich frage: Wofür möchtest Du diesen Baustein für Dich nutzen? Das ist typisch für mich"
Wolfram bezeichnet sich als Generalist. Details verwirren ihn eher, er mag den Blick aufs Ganze. Modelle, die er zeigt, sind oft sehr einfach und für ihn handlungsleitend. Sie sind Brillen, durch die er die Welt betrachtet. Auch die Aufstellungsarbeit passt hier gut.
Ich bin eher introvertiert und gehe es ruhig an. Gleichzeitig sehe ich oft schnell, was vielleicht bei anderen wesentlich ist und bin darin direkt und konfrontativ. Ich komme Menschen schnell nahe, und sie fühlen sich gesehen, was ich schön finde. Das bietet einen großen Gestaltungsraum, ist eine Qualität. Und gleichzeitig ist es fordernd.
„Oh, da gibt es viele!" Persönlichkeitsentwicklung, Krisenkompetenz, Aufstellungsarbeit. Das sind wesentliche Themen von Wolfram. Mit Aufstellungen arbeitet er in vielfältiger Weise, sogar neue Methoden und Modelle stellt er auf. Diese Herangehensweise ist eine seiner liebsten, sie ist "elegant" und zeigt auf so vielen Ebenen ganzheitlich etwas auf. Psychologisch leitet ihn das Grundmodell von C.G. Jung in seinem Handeln, überhaupt die Jung'sche Psychologie. Die Unterscheidung in Tagesbewusstsein und wie er es nennt, „großes Bewusstsein".
Sehr von Wolfram geprägt ist der Genius-Ansatz, den er wesentlich mit im deutschsprachigen Raum etabliert hat. Er erzählt, wie oft er in der Praxis erleben durfte, dass Menschen tief berührt waren, ihren Genius zu finden und auch er selbst bezieht sich oft auf seinen eigenen: „Himmel und Erde verbinden".
Auch der Krisen- und Sinnzirkel ist ein handlungsleitendes Modell für ihn. Warum? Er ist sehr hilfreich bei der Krisenbegleitung. Grundformen der Angst, das Rollenmodell u.v.m.. 20 bis 30 handlungsleitende Modelle findet er für sich. Typisch für Wolfram ist vielleicht auch, dass er sich darüber schon Gedanken gemacht und sie gezählt hat.
So gar nicht introvertiert wirkt Wolfram, im Gegenteil. Wenn er erzählt, strahlt er Ideen und Begeisterung für seine Arbeit aus.
Für mich war ein Schlüsselerlebnis, das mich sehr geprägt und gestärkt hat, dass jemand, von dem ich sehr viel halte, an mich geglaubt und mich berufen hat.
Das ist für Wolfram auch biographisch ein prägender Moment erzählt er, gerade weil er selbst ohne Vater groß wurde.
Seit weit über 20 Jahren reist Wolfram mit seiner Frau und allen Kindern mit dem Wohnmobil nach Schweden. Das gibt ihm unglaublich viel. Ein weiterer roter Faden ist die Seelsorge. Obwohl Wolfram sich schnell von dem Wunsch verabschiedet hatte, kirchlicher Seelsorger zu werden, ist er es letztlich irgendwie doch geworden. Es geht ihm um die Begleitung von Menschen. Und auch sein Genius erzählt von den Fragen zwischen Himmel und Erde. Nur eben nicht religions- oder konfessionsgebunden. „Für die Seele sorgen" ist dennoch sein Beruf geworden. Er sieht sich als Suchender nach dem, was die Welt im Kern zusammenhält und beschreibt mit einer gewissen Demut, wie wenig wir eigentlich tatsächlich wirklich wissen.
Manchmal sage ich in den Selbsterfahrungen mit einem Augenzwinkern und doch ernst: "Wir haben heute einen halben Tag, um rauszufinden, wozu Du auf der Welt bist." Sich gesehen fühlen und daraus einen Energieschub erhalten, das ist es, worum es geht.
Dauerbeziehungen sind für Wolfram „seelische Entwicklungsgemeinschaften". Und so ist für ihn ein nach wie vor und immer wieder sehr spannendes Lernfeld:
Wie geht es zwischen uns Männern und Euch Frauen auf eine Weise, die den Namen Partnerschaft verdient? Wie können wir Männer die Männer werden, die Euch Frauen echte Partner sind? Das ist eine echte Herausforderung!
Wenn Du bei mir Zuhause wärst, dann ist da ein großer, heller Raum mit vielen tausend Büchern. Das ist unsere Bibliothek. Vielleicht könnte man sagen, ich habe einen „Bücherwahn". Ich bin leidenschaftlicher Leser. Aber ausschließlich Fachbücher. Und ich kaufe viel mehr Bücher, als ich lesen kann.
Vielen Dank lieber Wolfram, für das zugewandte, bereichernde und spannende Gespräch mit Dir, bei dem ich das Gefühl hatte, dass alles sein und gesagt werden darf. Es hat mir viel Spaß gemacht!
Ich bin introvertiert!
ruhig, feines Gespür
kraftvoll
Buchhändler
Maulwurf
Mit gefühlvollem Blick auf das Wesentliche
zuhören
alles darf sein
Auf der Suche nach den Dingen hinter den Dingen
Sinnieren und Aufstellen
Vertrauen stiftend
Stöbern bei Wolfram Jokisch
In den folgenden Videos, Audios und Schriften können Sie Wolfram Jokisch live erleben und ein Gespür dafür bekommen, wie er arbeitet.
Wolfram Jokisch und Andreas Kannicht im Gespräch über "Agiles Coaching" 2017:
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Wolfram Jokisch, Input zu Aufstellungsarbeit:
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Wolfram Jokisch, Persönlichkeit, 2017:
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Wolfram Jokisch über "Selbsterfahrung", 2017:
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