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Zu Gast beim Afternoontea war Melanie Erzberger, isb Master und selbständige Organisationsentwicklerin.
Thorsten Veith, der für den Afternoontea die Moderation für Judith Schmid kurzfristig übernommen hatte, eröffnete die Session: "Ich freue mich, dass wir an unser Thema des letzten Symposium isb Nord im September anknüpfen können: Postwachstumsökonomie, insbesondere an die Thesen und Eindrücke aus Hanno Burmesters Keynote. Und ich freue mich, dass Melanie dieses Thema aufgegriffen hat und die Frage: Wie können wir damit weiter arbeiten?"
Melanie stellte bei diesem Afternoontea nun die große Frage, "wie professionelle Gestaltung auf dem Weg in eine neue Logik aussehen kann, eine neue Logik, die regenerative Prozesse wirkungsvoll unterstützt bzw. möglich macht?". Eine Frage, die viele weitere Fragen aufgeworfen hat.
In ihrem Impulsvortrag setzte Melanie die Metapher der Landschaftsgestaltung, entlang der sie die sozialen Prozessen im Paradigmenwechsel und der Infrastruktur sozialer Erneuerung skizzierte und die rührigen Thesen aus Hanno Burmesters Keynote "Post-Wachstumsökonomie - eine andere Freiheit?", weiterspann.
Hinter den großen Fragen:
stehen zwei wesentliche Schwerpunkte: Die eigene Selbststeuerung, in der der unfertige Genius wirksam werden darf sowie die Bildung von Verantwortungsgemeinschaften, in denen "mit Gleichgesinnten Lebenswelten gestaltet" werden wollen.
Ihr Ansatz verbindet zwei ihrer Lebens-und Professionswelten: Als Betriebswirtin und systemische Beraterin schlägt sie die Brücke zwischen dem Big Picture, "ich glaube, dass wir Zukunftsbilder brauchen, Strategien, um ins Tun zu kommen", und dem konkreten Beitrag im Sinne einer Sozialökonomie, indem wir "Felder abstecken und fruchtbar machen, auf denen sich Macht entwickeln kann, Dinge wachsen und gedeihen können."
Hannos Keynote, der (nicht nur) für Melanie "eine eindrückliche Erschütterung und Zumutung im besten Sinne" war, hat aus ihrer Sicht eine neue Art der Annäherung angestoßen, die uns einlädt, uns zu trauen, die noch unverstellbare gesellschaftliche Transformation zu denken und einen "regenerativen Modus" in eine Vorstellung zu bringen und Mut zu schüren, Dinge, die weit über unsere Lebenszeit hinaus anzugehen.
Die große Fragen nach dem "Wie?" und der Einstieg in den kreativen Modus
Wie gestalten wir den Weg und wie werden wir einer Verantwortung gerecht? Zwei weitere große, so gar nicht leicht zu beantwortende Fragen. Anstelle des Anspruchs auf fertige Antworten geht es Melanie darum, in den "kreativen Modus" zu schalten. So hat sie in den Vorbereitungen einen Dialog mit ChatGPT zur Historie und abrufbarem Wissen geführt, um Anregungen und mögliche Denkrichtungen einzusammeln und auf den Ideentisch zu legen. Es bleibt die Aufgabe einer kritischen Auseinandersetzung damit für jede(n) von uns, wieviel des Alten uns für das Neue dient.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie die notwendigen, radikalen Veränderungen, die für uns noch unvorstellbar scheinen und ins gleichzeitig in der innersten Existenz betreffen, uns als Individuen, Organsiationen, Gesellschaften verletzlich und fragil machen. Es braucht eine Veränderung im Fokus und "Schülerqualitäten". Es braucht den "Ausstieg aus dem Drama-Dreieck bei gleichzeitiger Anerkennung der Dramatik", eine "Öffnung von allen Sinnen" und das Bestellen von kultuellen (Kraft-)Feldern.
Mit dem Bild der Landschaftsgestaltung und der Permakultur gingen die Teilnehmenden in die Kleingruppenarbeit. Der Auftrag: Spüren, Wahrnehmen und Resonanz.
Deutlich (spürbar) wurde, wie schwer das Thema einer Transformation wiegt und wie gleichzeitig nützlich das Bild der Landschaftsgestaltung ist. Die Rückmeldungen zeigen die Diskrepanz zwischen intellektuellen Gedanken und der "Wahrheit auf dem (Spiel-)Feld", zwischen der noch unvorstellbaren Aufgabe und "das wenige, was du tun kannst, ist viel."
Ein großes Thema für einen isb Afternoontea. Auch wenn die großen Fragen noch nicht beantwortet sind, es bleiben sehr konkrete und konstruktive Statements im Nachhall:
Danke, Melanie, für Deinen dichten Impuls, Dienen Mut, damit zu konfrontieren und zur Landschaftsgestaltung einzuladen!
Danke an alle Teilnehmenden für Eure wahrhaftige (An-)Teilnahme und Eure landschaftsgestalterischen Impulse.
Melanie Erzberger ist systemische Organisationsberaterin. Sie isb Master und engagierter Teilnehmerin an isb Netzwerkevents.
Eines ihrer ureigenen Interessen ist es, Welten und Perspektiven so miteinander zu verbinden, dass die handelnden Akteure in ihren jeweiligen Kontexten, die bestmögliche Wirkung entfalten können. Ihr Herzblut fliesst besonders dort, wo zwischen Komplexität und Einfachheit ein Gestaltungsraum aufgespannt wird und Steuerungsmöglichkeiten greifbar werden.
Judith Schmid ist Mitarbeiterin der Schmid Stiftung und auch für das isb in Sachen Nachhaltigkeit unterwegs - wie hier beim isb Afternoontea zum Thema Nachhaltigkeit. Judith engagiert sich ehrenamtlich bei "Psychologists for future", z. B. in der Gestaltung der Regionalgruppe Heidelberg oder bei Workshops rund ums Thema Klimaemotionen.
Anmelden könnt Ihr Euch bei Jutta Werbelow
Keynote von Hanno Burmester beim Symposium isb Nord 2023:
"Post-Wachstumsökonomie - eine andere Freiheit?"
Post-Wachstumsökonomie – ein sperriges Wort. Schlussendlich umschreibt es die wesentliche Frage unserer Zeit: Was kommt nach dem ökonomischen Extremismus, der heute Menschheit wie Planeten peinigt? In seiner Keynote blickt Hanno Burmester aus der Zukunft zurück auf unsere Zeit. Eine Zeit, in der bislang Selbstverständliches als Option erkennbar wird, und das Normale als Ausnahmezustand.
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Wenn Ihr auch Lust habt, beim isb Afternoontea zur Nachhaltigkeit und Kimaverantwortung dabei zu sein, wir nehmen Euch gerne mit in den Verteiler auf. Einfach eine Mail schreiben an Jutta werbelow@isb-w.eu.
Und wenn Ihr selbst ein Thema, eine Idee, eine Empfehlung für einen isb Afternoontea habt, schreibt an Judith schmid@schmid-stiftung.org