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"Hoffnungsfreiheit" - ein Rückblick zum 8. isb Afternoontea zum Thema Klimaverantwortung und Nachhaltigkeit "Zwischen Lähmung und Aktionismus- emotionale Handlungsfähigkeit und kompetenter Umgang mit Klimagefühlen"

20. Juli 2022

Der Klimawandel löst einen Haufen Gefühle aus, die meisten davon sind keine angenehmen. Obwohl wir uns der Dringlichkeit des Themas bewusst sind, reagieren wir auf all die Nachrichten, Bilder oder Prognosen entweder mit Vermeidung (wer will sich schon gerne ohnmächtig fühlen) oder auch mit übertriebenem Alarmismus und Aktionismus. Wird dieser blind und von zu vielen Gefühlen angetrieben, brennen die Beteiligten aus und schalten irgendwann erschöpft ab. Die junge Generation um die 20 kann davon ein Lied singen.

  • Wie also kann ein gesunder Mittelweg zwischen Vermeidung und Ausbrennen, zwischen Lähmung und Aktionismus gelingen?
  • Welche Funktion haben Gefühle überhaupt und wie kann man Ihnen kompetent begegnen, sodass wir ihre Energie und ihre Botschaft in etwa Sinnvolle verwandeln können?
  •  Wo führt der Weg durch den Gefühlsdschungel der Klimaemotionen und wie können wir unser Engagement so leben, dass uns selbst und dem Planeten am besten geholfen ist?


Diesen Fragen ging Judith Schmid zusammen mit rund 20 Teilnehmenden im Rahmen des 8. Afternoon Tea zu Nachhaltigkeit nach.

Judith Schmid engagiert sich ehrenamtlich bei "Psychologists for future" in der Leitung der Regionalgruppe Heidelberg, der Beratung von Activist:innen und dem Gestalten von Workshops rund ums Thema Klimaemotionen. Psycholog:innen und Phsychotherapeut:innen unterstützen hier das Bewusstwerden der Klimakrise, den emotionalen Umgang damit und fördern konstruktives Handeln im Umgang mit der Klimakrise. Ebenso beraten und unterstützen sie Klima-Engagierte.

Passend zum Thema war es einer der heißesten Tage, die Deutschland und Europa bislang erlebt haben. 39 Grad in Hamburg, 36 Grad in Wiesloch. Waldbrände in Südwesteuropa, wo wir sonst Urlaub machen...

Judith Schmid begann die Session mit einem "Einsammeln" von Gefühlen gegenüber der Klimakrise. Von Freude, dass Sommer ist, über Angst, Besorgnis, Belastung und Überforderung, und uch Klimamitgefühl, Scham, Schuld und Wut - die Teilnehmenden reflektierten eine ganze Bandbreite an Klimagefühlen.

Deutlich wurde: Es braucht kompetenten Umgang mit diesen Gefühlen. Mit dem Bewusstwerden fängt es an. Und es gilt, sich aus passiver Vermeidung und Ohnmacht in Richtung aktive Handlungsfähigkeit und Lösung hin zu entwickeln und eine Balance zu finden zwischen zu wenig oder auch zu viel Beschäftigung mit Klimagefühlen, zwischen Flucht und Katastrophisieren.

Die gute Nachricht: Klimagefühle sind gesund und richtig, denn sie sind angemessen. Emotionen bringen motion, Bewegung, die geben uns die Gelegenheit, in Bewegung, ins Tun und Handeln zu kommen.

Entlang zahlreicher open source Materialien der Phychologists for future zeigte Judith auf, wie Strategien zur Entwicklung von emotionaler Kompetenz und Klimaresilienz, d. h. "die psychische Fähigkeit und Ressource, Belastungen durch die Klimakrise gesund kognitiv, emotional, zwischenmenschlich und handlungsorientiert zu verarbeiten und so als Anlass für Entwicklung zu nutzen", wirksam werden können.

Diese Ressource zur Gefühlsverarbeitung ist eine kultivierbare - und im besten Falle auch multiplizierbare - Fähigkeit. Und so haben wir immer die Wahl, auf welche Seite wir uns begeben - mit "Hoffnungsfreiheit" eben.

Die Open Source Materialien der Psychologists for Future findet Ihr hier.

 

 

Habt Ihr selbst ein Thema zu Nachhaltigkeit, das Ihr bei einem isb Afternoontea vorstellen möchtet? Gerne! Schreibt einfach an