In unserer Entwicklungswerkstatt entstehen neue Konzepte und Modelle, die über Jahrzehnte hinweg schlüssig und wirksam sind.
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Lernen als Prozess geht auch nach der Ausbildung weiter. Deshalb agieren wir als Netzwerkorganisation.
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Zentrale Säule des isb ist das Angebot von Weiterbildungen als Akademie und Professionalisierungsinstitut.
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Unser erster selbstgesteuert weitergeführter Baustein – Wiesloch, 2./3. Juli 2018
Vorgeschichte und Start
Auch die im vergangenen Jahr zertifizierten isb-Master haben in ihrem letzten offiziellen Baustein im Herbst letzten Jahres beschlossen, sich weiterhin einmal im Jahr zum Lernen und Arbeiten, zu Inspiration und Austausch zu treffen. Eine gute Entscheidung, finden die diesjährigen Teilnehmer!
Ganz im Sinne eines agilen Miteinanders wurde nach der Terminfindung in einigen Mail-Runden gemeinschaftlich die Agenda erarbeitet. Und wie schon beim Mastertreffen im November in Walldorf stellte sich schnell heraus, dass wir Teilnehmer uns tiefergehende Einblicke rund um das Thema Agilität wünschten.
Schnell gab es Input und Fragestellungen rund um Entscheidungsfindung, agiles Projektmanagement, Selbstorganisation und -Verantwortung, Rekrutierung in einem agilen Umfeld und einiges mehr.
Der erste Morgen startete mit einem Ständchen für unser Geburtstagskind vom Vortag, Jana. Und Dank Gunnar gab es sogar einen bunten Blumenstrauß, der in der Mitte unseres Kreises alle gleichermaßen erfreut hat.
Von hier an hat Thorsten uns bedarfsgerecht und wunderbar unauffällig durch die Tage moderiert und manchmal sogar diese Rolle gegen die inspirierende Teilnahme an unserer Arbeit getauscht.
Wie immer nicht nur informativ sondern auch für alle sehr wohltuend war die traditionelle isb-Eingangsrunde mit unserem Drei-Welten-Modell und den Fragestellungen nach Begeisterung und Nachdenklichkeit sowie Erwartungen an die beiden Tage.
Anschließend haben wir - direkt Methoden lernend - die thematische Planung der beiden folgenden Tage vorgenommen. Dazu hat uns Carsten das universelle Entscheidungswerkzeug vorgestellt und anwenden lassen:
Die Gruppe sammelt zunächst alle Möglichkeiten, Entscheidungen zu treffen. Hierbei kamen bei uns sehr vielfältige wie auch interessante Vorschläge zutage: Von „Dennis entscheidet, was wir tun", über „Delegation an Thorsten", „Auslosen" und „Dot Voting" bis hin zu „Diskussion, bis allen alles passt". Ist die Sammlung der Möglichkeiten abgeschlossen, folgt ein besonderer „Kniff" dieser Methode: Statt nach der größten Zustimmung zu schauen, wird nach der geringsten Abneigung gesucht: Für jede vorgeschlagene Möglichkeit fragt der Moderator ab, wie groß auf einer Skala von 1-5 die Abneigung jedes Teilnehmers gegen diese Methode ist (1=geringste Abneigung, 5=größte Abneigung). Ausgewählt wird die Möglichkeit, mit den geringsten Vorbehalten.
So etwas ist auch ein prima Warm Up, da es gleichzeitig Spaß bereitet und noch aufschlussreiche Erkenntnisse produziert, z.B. über das Vertrauen zu den anderen Teilnehmern: Die Vorschläge, einen oder auch zwei Teilnehmer entscheiden zu lassen, waren nicht so geringgeschätzt, wie man vielleicht meinen könnte.
Als Einleitung in unser übergreifendes Thema Agilität hat Thomas dann einen sehr guten Impulsbeitrag gehalten:
Muss jetzt alles agil sein oder was?
Mit einigen grundlegenden Fragestellungen zur Annäherung, zur Sinnhaftigkeit und zur Auswahl geeigneter Methoden hat er damit auch diejenigen Kollegen abholen können, in deren beruflichen Umfeld das Thema (noch) nicht so eine große Rolle spielt.
Die Frage, ob eine Hochschule an sich oder seit langem schon agil ist, konnte nicht abschließend beantwortet werden, zeigt jedoch auf, wie vielfältig und auch komplex dieses Themenfeld ist. Ein schönes und einprägsames Bild aus dem Vortrag ist für Euch vielleicht auch die Darstellung des Deutschland-Achters für die Situation, aus der wir kommen, und eine Wildwasserfahrt für die aktuelle oder zukünftige Situation von Organisationen.
Die Conclusio des Vortrags sollten wir in jedem Fall im Hinterkopf behalten: Es gibt nicht richtig oder falsch, kein Entweder-Oder, sondern nur ein Sowohl-Als-Auch: Bewahren wir was stark macht und ändern wir, was bremst!
Zudem haben wir zahlreiche Anliegen der Teilnehmer, wie z.B. Anwendung agiler Methoden außerhalb von Softwareentwicklung, Pendeln zwischen Job und Familie oder Haltungsarbeit für mehr Selbstverantwortung bearbeiten können. Die verwendeten Settings variierten dabei von Brainstorming im Plenum bis zu kollegialer Fallberatung in Untergruppen. Um den Status der gesammelten Anliegen zu managen, haben wir passend zum Thema ein Kanban-Board genutzt, das uns angezeigt hat, was noch aussteht (to discuss), was gerade bearbeitet wird (discussing) und was bereits erledigt wurde (discussed).
Während des Arbeitens haben wir Altes wieder auffrischen und Neues lernen dürfen.
Die von Thorsten beigesteuerte Spiegelungsübung Headhunter hat für viele von uns ein paar richtig spannende Gedanken angeregt, auf die wir so im Alltag sicher nicht gekommen wären. Probiert es doch mal selber aus!
Die zweite Gruppe hat eine Reflexionsübung gemacht: Self Care oder der Umgang mit Stress. Achim über diese Übung: „Wir haben viel über die Teilnehmer gelernt (Stressverhalten ist sehr aufschlussreich). Und wir haben ganz nebenbei Tipps und Reflexionsansätze für unseren eigenen Umgang mit Stress erhalten."
Last but not least möchte ich einen spontanen Input von Thorsten, der mir persönlich viel Sinn macht, hier ebenfalls gerne mit Euch teilen:
Professionelle Kompetenz = Rollenkompetenz x Kontextkompetenz x Passung
Dazu gibt es im Campus auch eine wunderbare Anwendungsübung Kompetenzformel.
Folgendes Fazit können wir erfreut aus zwei Tagen Master-Curriculum vermelden:
Wir freuen uns jetzt schon auf zwei tolle Tage in 2019 in Wiesloch!